Dies und Das:

Gesammelte Anmerkungen, Berichte und Geschichten
rund um den Hanomag

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www.manager-magazin.de

TOTE  MARKE - HANOMAG

Zähe Riesen
Ein Untoter unter den Toten - die verschmolzene Komatsu Hanomag AG produziert weiter, aber der alte Markenname Hanomag steht auf keinem neuen Kühler mehr.
Wer sich unter www.hanomag.de im Internet auf die Suche macht, wird schnell fündig. Auf dem Bildschirm erscheinen gelbe Lastwagen und Radlager. Eine tote Marke? Doch der Pressesprecher von Komatsu Hanomag bestätigt: Keines dieser Fahrzeuge wird mehr unter dem Namen Hanomag vertrieben. Auf den Baugeräten prangt der Name Komatsu.

Die Japaner waren 1989 bei dem stark angeschlagenen Hannoveraner Baumaschinenhersteller eingestiegen, vor allem um das gut ausgebaute Vertriebsnetz nutzen können. 1995 wurde der Name von Hanomag AG in Hanomag Komatsu AG geändert; 1996 verkaufte der letzte freie Großaktionär sein Anteilspaket an Komatsu.

Die Geschichte von Hanomag begann 1835 mit der Gründung der Maschinenfabrik Georg Egestorff in Hannover. 1871 wurde mit der Umbenennung in "Hannoversche Maschinenbau Aktien-Gesellschaft" der Name Hanomag geboren.
Werkzeugmaschinen, Dampfmaschinen und -lokomotiven produzierte das Werk zu Kaisers Zeiten. Mit der zunehmenden Motorisierung stieg der Konzern auch in die Produktion von Acker- und Raupenschleppern, Lastwagen und Pkw ein.

1959 war mit der Pkw-Produktion schon wieder Schluss; 1971 verschwand mit dem Verkauf der Lkw-Sparte an Daimler-Benz der Name Hanomag von Straßenfahrzeugen. Das Ende von Hanomag wurde 1983 mit dem Zusammenbruch des IBH-Konzerns eingeläutet. Zwar rettete ein Verbund von Lkw- und Baumaschinenhändlern Hanomag aus der Konkursmasse, doch konnte das Traditionsunternehmen allein nicht überleben.

Ganz verloren für das Straßenbild ist der Name indes nicht. Besonders bei Feuerwehren oder beim Technischen Hilfswerk (THW) sind immer noch Hanomag-Lkw im Einsatz. Wenn die zuletzt unter dem Namen Hanomag gebauten Baumaschinen eine ähnliche Lebensdauer aufweisen, haben sie noch 20 Jahre vor sich.

 

gefunden auf:
www.abendblatt.de

Hamburger Abendblatt 
27 März  2004 in Harburg

Klassenarbeit: Der Hanomag
Statt trockener Theorie wird im Pflichtkurs Technik der neunten Hauptschulklasse ein 60Jahre alter Trecker liebevoll restauriert.
von Rachel Wahba

Salzhausen - Während Kevin Gielow (15) den Propeller für die Kühlung sauber macht und fürs Lackieren vorbereitet, nehmen seine Klassenkameraden Dennis Vick (16) und Christoph Warzecha (15) schon mal die Kipphebel und Einspritzdüsen im Motor auseinander.
In zwei Gruppen restaurieren die Schüler der neunten Klasse, die für ein Jahr den Wahlpflichtkursus Technik an der Salzhausener Hauptschule belegt haben, gemeinsam mit ihrem Technik-Lehrer Horst Joussen (59) einen alten Hanomag R 40. Und dann gibt's Frühstück in der schuleigenen Mechaniker-Werkstatt.

"Die Jungs und Mädchen schrauben. Ich sorge für die Ersatzteile und die Brötchen", sagt Landwirt Jürgen Petersen (43) aus Oelstorf. Der Trecker-Veteran ist ein altes Familienerbstück, das 20 Jahre lang nutzlos auf dem Hof stand. 1946 gekauft, wurde der Hanomag von der Eisenbereifung auf Gummibereifung umgerüstet. 1966 wurde der Veteran stillgelegt, und wurde nur noch auf dem Hofgelände benutzt, bevor er dann endgültig in der Scheune abgestellt wurde. Petersen: "Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr zum ersten Mal mit meinem eigenen Hanomag zum Trecker-Treffen auf den Kiekeberg fahren kann."

"Ich brauche Futter für meine Schüler. Würde ich all das, was sie hier lernen, an der Tafel im Unterricht durchnehmen, ginge es zum einen Ohr rein, zum anderen gleich wieder raus. Meine Theorie ist, was ich anfasse, sehe und begreife, bleibt besser im Kopf", sagt Horst Joussen, der früher als Maschinenbau-Ingenieur zur See fuhr und heute neben Technik auch Mathematik und Informatik an der Salzhausener Hauptschule unterrichtet. Und ihm macht der Unterricht in der voll ausgestatteten Werkstatt mit Drehbank, Schmiede und allem, was dazu gehört, genauso viel Spaß, wie seinen Schülern. Dafür hat Horst Joussen damals, als die Werkstatt gebaut und eingerichtet wurde, gesorgt.

Vor dem praktischen Teil war natürlich erst mal die Theorie dran. Da haben die Jugendlichen im Unterricht etwas über Otto-Motoren gelernt. Joussen:" Wenn Mathe ausfällt, freuen sie sich. Wenn die Werkstatt geschlossen bleibt, maulen hier alle."

Seit Januar dieses Jahres schrauben, feilen, schleifen und putzen die 15 bis 16 Jahre alten Jugendlichen, darunter drei Mädchen, an dem Trecker. Das ist mehr als praxisorientierter Unterricht, das ist Technik zum Anfassen. Dass dabei das ein oder andere von Petersens mitgebrachten belegten Brötchen ein bisschen Maschinenöl von den Händen abkriegt, stört keinen großen Geist. In Joussens Technik-Stunde sitzt kein Schüler in der Ecke und langweilt sich. Jede hat etwas zu tun. Dennis will nach der Schule eine Ausbildung zum Landmaschinen-Mechaniker machen. Und Kevin würde eigentlich gern Rettungsassistent oder Sanitäter werden, trotzdem hat er sich für Joussens Technik-Kurs entschieden. "Es macht mir sehr viel Spaß, hier mitzuarbeiten", so der 15-Jährige.

Und während der Pause, wenn die letzten Frühstücksbrötchen gegessen werden, kommt ein Schüler aus dem anderen Technik-Kurs vorbei, um mal nach dem alten Hanomag zu sehen. "Ich war natürlich froh über die Möglichkeit, den Hanomag herbringen zu können. Mir selbst fehlt einfach die Zeit", sagt der Trecker-Fan Jürgen Petersen, der als Jugendlicher noch auf dem alten Trecker über den elterlichen Hof gefahren ist. Aber Horst Joussen macht sich jetzt schon Sorgen um den Nachschub: "Wenn der Hanomag fertig ist, dann brauchen wir neues Unterrichtsmaterial."

Ob das nun allerdings wieder ein alter Traktor, ein ausrangierter Rasenmäher, landwirtschaftliche Geräte oder auch ein kaputtes Mofa ist, ist den Schülern eigentlich egal. Restauriert und repariert wird alles in der einzigen voll ausgerüsteten Schulwerkstatt des Landkreises Harburg. Genauso würden sich Lehrer und Schüler übrigens über Werkzeugspenden, wie beispielsweise eine Eisensäge oder Feilen, freuen.

 

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www.net-lexikon.de

Hanomag
Definition, Bedeutung, Erklärung im Lexikon (Auszug)
Der Begriff Hanomag bezeichnet einen Traktor, der bis in die 1970er Jahre gebaut wurde. Es gab die Modelle Hanomag-Granit, Hanomag-Brilliant und Hanomag-Robust.

Das hannoversche Unternehmen Hanomag stellte in den 1920er Jahren einen revolutionären aber auch belächelten Kleinwagen, den Hanomag 10 PS her.

Vielen ist dieses Auto unter dem Begriff "Komißbrot", der sich auf die Form dieses Automobils bezieht, bekannt.

Redewendung: Ein Kilo Blech, ein Kilo Lack, und fertig ist der Hanomag! 

 

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www.lit-ex.de

Magazin für Verrisse aller Art

Hanomag von Hella Eckert 

Die Sprache ist das Baumaterial des literarischen Werkes. Will ein Kritiker etwas Vernünftiges über einen Roman sagen, muss er zuallererst an dieser Bausubstanz ansetzen und prüfen, ob die vorgefundenen Sätze unter den Gesichtspunkten der Logik, des gesunden Menschenverstandes, der angewandten Lebenserfahrung, von mir aus auch der Grammatik stimmig sind. Hierbei kann er nicht pingelig genug sein. Denn ist das Baumaterial schadhaft, taugt das gesamte Gebäude nichts, egal mit welch hehren Ambitionen es errichtet wurde. Ist die Substanz aber in Ordnung, darf der Rezensent weiterschreiten und solche Dinge wie Spannungsbogen, Figurenentwicklung, Gesamtkomposition prüfen und bewerten. Ganz zum Schluss mag er meinetwegen auch so blödsinnige Sachen tun, wie zu inhaltlichen Aspekten Stellung zu nehmen ('ist mir zu viel / zu wenig Sex drin', 'der Autor hat keine Ahnung von den wirklichen Leiden solcher Menschen', 'der Ich-Erzähler kapriziert sich zu sehr auf...' usw.; jeder blamiert sich so gut wie er kann; schöne Grüße ans Literarische Quartett). 

Wir wollen nun mit Blick auf das vorliegende Büchlein zur ersten Analysestufe schreiten, über die wir - es sei vorab gesagt - wegen exorbitanter Schwächen des Textes nicht hinauskommen werden. Nachfolgend seien eine Handvoll Sätze des Werkes zitiert und näher untersucht. Dabei wird sich zeigen, was wir mit 'Schwäche' meinen.

"Er hatte eine Werkstatt gehabt und war mit dem Hanomag umgegangen wie mit den Menschen: ohne viele Worte zu machen." (Seite 6) 
Hätte er mit dem Fahrzeug reden sollen?

"Der Hanomag fuhr gleichmäßig und ruhig, man hörte nicht einmal das Summen des Motors." (Seite 15)
Ein Dieseltriebwerk, und man hört nicht einmal ein Summen, wenn man hinterm Steuer sitzt? Das trifft dann aber wohl nur ab einer Geschwindigkeit von Mach 1 zu. Oder?

"...mit alten Männern, deren Rücken gebogen waren, als hätten sie Krummdolche verschluckt." (Seite 8)
Krummschwerter doch allenfalls, damit das Längenverhältnis stimmt. Ein Karnickel könnte einen Krummdolch verschlucken und dann einen entsprechend gekrümmten Rücken haben, aber kein ausgewachsener Mensch. Der hätte davon allenfalls einen beuligen Auswuchs irgendwo an der Rückseite, der jedoch mitnichten seine Gesamthaltung in der Weise bestimmen würde, wie es die Autorin uns weiß machen will. Wo hat der Lektor seine Augen gehabt beim Überprüfen dieser Passagen?

"...ich mochte Perlmutt, und ich mochte das Geräusch, wenn das Feuerzeug aufschnappte und die Flamme hochschoss. Am liebsten mochte ich die Lichtreflexe auf dem Metallgehäuse." (Seite 7)
"Mein Vater mochte das. Er mochte es, so im Licht der Scheinwerfer dahinzugleiten, er mochte die Dopplereffekte." (Seite 15)
Es wird  viel gemocht auf den ersten fünfzehn Seiten dieser Erzählung. Das ist keineswegs verboten. Indessen muss die Frage gestattet sein, ob ein Autor nicht u.a. deshalb schreibt (jedenfalls liest man aus diesem Grund, ich jedenfalls lese deshalb), um hinter die platte Oberfläche des bloßen 'Mögens' zu schauen und vielleicht ein 'Warum' ans Licht zu fördern. Warum mag die Heldin das eine oder das andere? Warum der Vater? Wo ist der Witz, von jemanden bloß zu mitzuteilen: 'er mochte' - und bumms aus? Es beschleicht einen der Verdacht, die Autorin habe in einem Lehrbuch über das Erzählen geblättert und den Hinweis gefunden, Romangestalten müssten charakterliche Schrägheiten aufweisen, weil das die Plastizität, die Glaubwürdigkeit, die Tiefenschärfe der Story erhöhe. Dies mag durchaus zutreffen. Nur hat Hella Eckert offenbar nicht den Willen oder das Vermögen, ihren Figuren auf erzählerische Weise Ecken und Kanten zu verpassen. Sie beschränkt sich daher aufs verbale Etiketten-Anschießen  - was den Gestalten ungefähr das Profil eines abgefahrenen Sommerreifens verleiht. Eie äquivalente schreiberische Leistung wäre es, einen Kinderschänder etwa mit dem Wörtchen 'gemein' zu charakterisieren und es dabei zu belassen.

"Es kam mir so vor, als säße ich schon seit hundert Jahren oder so in diesem Fahrzeug, und als würde ich nie etwas anderes in meinem Leben tun, als in einem Laster zu sitzen und zuzuhören, wie in einem Laden das Telefon klingelt.' (Seite 8)
Hier haben wir es mit einer klassischen Papierwahrheit zu tun, die ein Erleben beschreibt, das gar nicht stattgefunden hat, sondern erst 'nachher' am Schreibtisch zusammengeschustert wurde. Die Autorin erinnerte sich vermutlich an eine gewisse Ergriffenheit in der fraglichen Situation, an den Wunsch vielleicht, länger in dem Wagen hocken zu bleiben, als es die Zwänge ihres kindlichen Tagesablaufs gestatten und fragen sich, an ihrem Bleistift kauend, wie denn aus dieser dünnen Empfindung ein paar Formulierungen herauszuschlagen seien, die den Leser ob ihrer Originalität und Literarizität aus den Socken hauen könnten. Heraus kam eine Sequenz preziöser, an den Haaren herbeigezogener Assoziationen wie die oben zitierte. An dieser Malaise übrigens leiden viele deutsche Romanverfasser, wie zahllose blutleere, großmann/frau/ssüchtige Reißbrettmachwerke belegen.

"Ich wusste einfach, dass es richtig war, so zu leben, fortzufahren und zurückzukommen, wie mein Vater, meine Mutter und ich es taten." (Seite 9)
Sie wusste einfach. Soso. Das ist von ähnlicher Qualität wie 'ich mochte...' Wenn das denkerische Durchdringungsvermögen und, daraus entspringend, die schreiberische Darstellungskraft versagen, flüchtet die Verfasserin in blanke Apodiktik. 'So isses und basta'. Nicht sehr aufschlussreich für den Leser.

Wir müssen zum Ende kommen. Das Abschlusszitat:
"Hilversum, Algier, Wien, Prag, (ich glaubte), dass in diesen Namen die Musik jener Nächte gefangen war, die meinen Vater zu dem Menschen machte, der er war: einen, der die Stille schätzte; einen , der sich in Straßen verliebte; einen, der etwas von der Welt wissen wollte; einen, der rätselhafte Dinge sagte, mit einem schmalen Körper und hervortretenden Knochen und Armen, an denen die Sehnen zu spüren waren;..." (Seite 11)
Romantisierender Kappes. Im ungelenk Hochtrabenden dieses Sätze spürt man den verzweifelten Drang; irgendetwas zu Papier zu bringen, was halbwegs für Literatur gehalten werden kann und zugleich verschleiert, dass dieses Unterfangen kläglich gescheitert ist.

Über die Seite 20 bin ich mit der Lektüre nicht hinausgekommen. Die Kraft hat mich schlicht und einfach verlassen. Den Gesamtentwurf dieses Werkes zu würdigen, ist folglich nicht möglich und - wie angedeutet - schon deshalb witzlos, weil die Ausführung Satz um Satz so vieles zu wünschen übrig lässt. Wie würde man den Gesamteindruck eines Gebäudes beurteilen müssen, in dessen Mauern der Baumeister Weichgummiteile eingefügt hat?

R.Brechen

 

Hier ist noch jede menge Platz für Geschichten rund um den Hanomag!!! 
Wer hat noch mehr? 
Wer weiß noch was??
Her mit Eurem Fundus an skurrilem, verrücktem etc.!!
an trollheim.kunst@t-online.de "Betreff:Hanomag-Geschichten"